Welche Faktoren treiben die Energiekosten bei Kühlhäusern besonders?
1. Dauerbetrieb und Kälteanlage
Der größte Einflussfaktor auf die Energiekosten von Kühlhäusern ist der permanente Betrieb der Kälteanlagen. Da die Kühlung rund um die Uhr laufen muss, um konstante Temperaturen zu gewährleisten, entfallen bis zu 60–70 Prozent des gesamten Stromverbrauchs eines Kühlhauses allein auf die Kälteanlage.
Das geht aus der europäischen Forschungsinitiative ICE-E – Improving Cold Storage Equipment in Europe hervor, die im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführt wurde (Quelle: Foster, A.M. et al., Improving the energy performance of cold stores, in: Energy Efficiency in Refrigeration, Air Conditioning and Heat Pumps, 2013, ResearchGate).
Je größer das Lager und je niedriger die Solltemperatur – etwa im Tiefkühlbereich bei –20 °C – desto größer der sogenannte Temperaturhub zur Umgebung und damit auch der Energiebedarf der Verdichter und Lüfter.
2. Gebäudetechnik, Dämmung und Bauzustand
Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Zustand der Gebäudehülle. Veraltete oder beschädigte Isolierung an Wänden, Decken und Türen führt zu Wärmeverlusten, die durch zusätzlichen Kühlaufwand ausgeglichen werden müssen.
Laut der gleichen ICE-E-Studie („Improving Cold Storage Equipment in Europe“, Technological Institute of Denmark, 2013) verbrauchen schlecht isolierte Kühlhäuser bis zu achtmal mehr Energie pro Kubikmeter Lagerraum als moderne, gut gedämmte Neubauten.
Besonders kritisch sind Dachflächen, da diese im Sommer stark aufheizen und bei unzureichender Dämmung zu hohen Wärmeeinträgen führen. Häufige Türöffnungen und Leckagen in der Gebäudehülle erhöhen den Energiebedarf zusätzlich.
3. Türöffnungen und Luftaustausch
Jede Türöffnung bringt warme, feuchte Außenluft in den Kühlraum. Diese muss anschließend wieder entfeuchtet und heruntergekühlt werden – ein Prozess, der deutlich mehr Strom benötigt, als viele Betreiber vermuten.
Die britische Cold Chain Federation weist in ihrer Fachpublikation “Energy Use – You Can’t Manage What You Don’t Measure” (Cold Chain Federation, London, 2022) darauf hin, dass der Luft- und Massenaustausch durch Türen und Schleusen einen erheblichen Anteil an ineffizientem Energieverbrauch im Kühlhausbetrieb haben kann.
Auch betriebliche Abläufe – etwa das Lagermanagement, die Organisation von Be- und Entladung sowie die Häufigkeit des Zutritts – wirken direkt auf den Stromverbrauch.
4. Temperaturzonen und Anlagenkomplexität
Viele Kühlhäuser verfügen über mehrere Temperaturzonen, die unterschiedliche Anforderungen an Kühlleistung und Steuerung stellen.
Ein Bereich mit +2 °C benötigt weit weniger Energie als ein Tiefkühlbereich mit –20 °C. Der Energiebedarf steigt mit der Anzahl der Zonen und der Komplexität der Anlagensteuerung.
Laut dem Fachartikel “The energy challenges in industrial refrigeration we must face” von Intersam S.A. (Sevilla, 2023) sind insbesondere Tiefkühlsysteme mit mehreren Verdichtern energieintensiv, weil sie häufig im Teillastbetrieb laufen und die Leistungsregelung ineffizient ist.
Je mehr Kältekreise und unterschiedliche Nutzungen ein Gebäude aufweist, desto höher der Stromverbrauch und desto schwieriger eine effiziente Laststeuerung.
5. Zusatzverbraucher: Beleuchtung, Lüftung, Fördertechnik
Neben der eigentlichen Kühltechnik fallen in Kühlhäusern zahlreiche Nebenverbräuche an. Dazu gehören Beleuchtung (oft über viele Stunden täglich), Lüftung, Förder- und Umschlagstechnik, Pumpen sowie Steuerungssysteme.
Laut den Energy Performance Best Practice Guidelines for Cold Store Refrigeration Facilities von Star Refrigeration Ltd. (Glasgow, 2021) entfallen rund 20 Prozent des Gesamtenergiebedarfs eines Kühlhauses auf diese Zusatzverbraucher.
Besonders Beleuchtung und Fördertechnik sind oft unterschätzte Stromfresser, die sich jedoch durch LED-Technik, Präsenzsteuerung und Lastmanagement effizient senken lassen.
Fazit: Kleine Faktoren – große Wirkung
Die Energiekosten eines Kühlhauses hängen von einer ganzen Reihe an Einflussgrößen ab: Gebäudedämmung, Betriebsweise, Temperaturmanagement und Technikzustand sind die größten Stellschrauben.
Während die Kälteanlage selbst den größten Anteil hat, entstehen viele Kosten durch unsichtbare Energieverluste – etwa offene Türen, schlecht gedämmte Dächer oder ineffiziente Steuerung.
Wer diese Punkte kennt und gezielt angeht, kann seine Betriebskosten deutlich senken, ohne die Kühlkette zu gefährden.
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